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bänke für köln 1+2/900
 
workshop (mit aktion), mak köln, 2000


ein wesentliches kennzeichen öffentlicher räume ist das wahrnehmen können des anderen, der bzw. das sich auch am selben ort aufhält. wer nur noch eilt, womöglich mit handy am ohr, nimmt den oder das andere nicht mehr wahr und beschränkt sich auf seine welt.
der kölner, wie alle anderen neu gestalteten bahnhöfe zeichnet sich auch durch das fehlen von sitzgelegenheiten aus und entöffentlicht auch dadurch den (einstmals) klassisch öffentlichen ort des bahnhofs.
Als gegenmaßnahme wird im und vor dem bahnhof jeweils eine bank - in eine bereits für den fußgängerverkehr abgetrennte fläche - (unangemeldet) aufgestellt. In bezugnahme auf ein (noch nicht eingelöstes) wahlversprechen des neu gewählten kölner oberbürgermeister („900 neue bänke für köln") wurden die bänke mit schildern versehen: bänke für köln 1/900 und 2/900. dieser (einzige) hinweis auf der bank legt eine spur zur lokalpolitik. ziel ist es in den lokalpolitischen diskurs einzugreifen und ihn in erklärungsnotstand zu bringen: der schlechte zustand der bänke, sowie der quasi abgesperrte standort konterkariert und erinnert zugleich an das wahlversprechen.
nachdem wir sie aufgestellt hatten wurden sie von uns (workshopleiter wie teilnehmern) erstbesetzt und dann - sang- und klanglos - der öffentlichkeit übergeben.


siehe auch unter: publikationen: „tarnen und täuschen"

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