what city planners can learn from interim users
in: oswalt, overmeyer, misselwitz (hg.): urban catalyst. strategies for temporary use, berlin, 2003 |
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Strategische stadtplanung hat (1.) ein ziel für die stadt, weiß (2.) wann, wo und womit eingegriffen wird und setzt (3.) dies kompromißlos um und durch. Der stärke des willens (plans) und ihre macht muß sich mit der existierenden realität und allfälligen unvorhersehbaren gegebenheiten herumschlagen und versuchen sie in den griff zu bekommen.
Eine richtige stadt zeichnen aber gerade diese heterogenen, verstreuten, nie endgültig in den griff zu bekommenden praktiken aus. Es ist daher ein endloses bemühen einer strategischen stadtplanung ordnung in das chaos der stadt zu bekommen. Naheliegend ist daher auch die aktuelle strategie, nur noch partiell diese versuche zu starten und die reststadt sich selbst zu überlassen.
Eine stadtplanung die aber nicht mehr die gesamte stadt im auge hat verdient den namen stadtplanung nicht mehr.
Weil eine stadt nie endgültig in den griff zu kriegen ist, aber auch weil ein mangel an geld (und macht) realität ist muß stadtplanung taktisch betrieben werden.
Taktische stadtplanung hat (1.) ein vision für die stadt, sucht (2.) bereits aktive verbündete und unterstützt und ergänzt (3.) deren aktivitäten, wann- und woimmer sie auftreten.
Die kunst der stadtplanung besteht in dem versuch das eigene ziel (vision, programmm, ideal..) mit (ausgewählten) allfälligen unvorhersehbaren gegebenheiten in übereinstimmung zu bringen und diese zugleich zu verstärken. Die existierende realität ist fundgrube und verbündeter, speziell dort wo macht und kapital nicht mehr hinschauen.