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graz ist
 
in: aktuelle kunst in graz, wien, 2003
 


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4. Wer immer von einer städtischen identität spricht, beschwört entweder ein phantasma oder verbreitet (seine) klischees. Weil das wesen jeder wirklichen stadt die vielfalt, das unterschiedliche, ja gegensätzliche ist, und dementsprechend die festlegung auf eine identität (oder image) die stadt als solche ad absurdum führen würde.
5. Klischees, auch wenn sie auch nicht (mehr) viel mit einer realität zu tun haben bzw. nur einen kleinen ausschnitt repräsentieren, sind deswegen nicht bedeutungslos. Einerseits stimmen sie ein bißchen und zum anderen besitzen sie durch ihre unbestimtheit die fähigkeit imaginäres auszulösen.
6. Der inhalt und die menge der klischees sind allerdings nie mit sicherheit bestimmbar. Man kann auch von verschiedenen klischeeclustern (und klischeeproduzenten) sprechen, also gruppen von klischees die zusammen jeweils ein anderes wesen der stadt beschreiben.
7.a. Wenn es auch unterschiedliche, ja gegensätzliche klischees einer stadt gibt, so entstehen doch – an der oberfläche (das was einem als erstes einfällt, das was die mehrheit erzählt) – priviligierte klischeecluster, die hegemonie anstreben. Ihr ort ist die mitte der stadt, das zentrum als ort der wahrheit, wo man „die soziale wahrheit trifft und an der großartigen fülle der realität teilhaben kann“(roland barthes).
7.b. Die mitte-klischeecluster sind in der krise. Ins zentrum einer stadt gehen heißt, die zone der touristen und des konsums zu betreten. Die mitte als der ort wo die zusammengehörigkeit der in einer stadt lebenden imaginiert werden kann, wo sich eine stadt ihrer selbst vergewissern kann ist zu einer simulation erstarrt.
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