präsenz in cottbus
in: derive nr.5, 2001, wien, 2001 |
„...Weder in cottbus noch anderswo beherrscht die gewalttätige rechte szene teilbereiche öffentlicher räume im sinne von no-go-areas, in denen sie eine räumliche hegemonie innehaben. Aber in weiten teilen der stadt, besonders in stadtteilen sachsendorf und schmellwitz - plattenbaugebiete aus den 70iger jahren - muß man von einer faktischen machtausübung sprechen.
Rechte jugendliche, erkennbar an haarschnitt, kleidung und gehabe stehen an tankstellen, tramhaltestellen und vor geschäften - und tun nichts.
Das vernichten bzw. verjagen des ihnen anderen, ist gleichsam die grundlage einer kontrolle öffentlichen raums die sich dann alleine durch präsenz organisiert: man steht oder geht einfach - in gruppen - rum und besetzt so gewisse orte und übt dort macht aus. ziel ist immer stärke zu demonstrieren, nicht zu weichen und dem anderen angst zu machen, einzuschüchtern ohne mit dem gesetz in konflikt zu kommen.
Dieses alltäglich gewordene Phänomen hat das Verhalten der Menschen im öffentlichen Raum verändert. Es ist stärker normiert und die möglichkeiten für den einzelnen den öffentlichen raum zu nutzen sind eingeschränkt. ..."
Siehe auch unter: aktionen und temporäre bauten
http://www.opferperspektive.de
http://www.cottbuseraufbruch.de
http://www.tu-cottbus.de/BTU/TU/profil/Nr44
http://www.derive.at