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peter arlt, christoph sanders (hg.): hotel burckschat
 
sozialreportage
auch in: D&S: odyssey today (CD-ROM) und in: FREITAG 42, berlin, 1999
 


Ich kann mich nicht genau erinnern, an welchem tag mir auffiel, daß mit dem hotel burckschat etwas nicht stimmte.
Es wirkt ganz wie eines dieser hotels um den charlottenburger bahnhof, in dem man handlungsreisende und messebesucher vermutet und dabei blieb es. öfter habe ich mir gedacht: die gäste hier müssen einen gesunden schlaf haben. Der graue putzbau liegt mit seinem über eck gezogenen aufenthaltsraum im ersten stock nämlich genau auf höhe der bahngleise, die die wilmersdorfer straße in 50m entfernung überqueren. Die brücke aus genietetem gußstahl tut ein übriges, die schwingungen der ices, güterzüge und s-bahnen zu verstärken. Nächster gedanke: vielleicht ist dieser unrenovierte kasten mit der alten leuchtreklame auch nur ein stundenhotel.

Diese erklärung war jedenfalls ausreichend, bis zum Abend, an dem mich direkt vor dem eingang ein kleines dunkelhaariges mädchen fragte, ob ich albaner sei.
Das war ein schlüssel, eine viel bessere erklärung für die fehlenden palmen am eingang und die ganze verkommenheit des gebäudes. Das hotel burckschat war ein hotel, in dem migrantInnen wohnen.


Siehe auch unter: forschung und planung: „hotel burckschat" und unter: kontakt

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