peter arlt (hg.): stadt wohin
linz, 1992 |
„zusammenfassend erscheinen uns vier perioden für die entwicklung und die jeweilige identität von linz als wesentlich:
1. liberale stadtpolitik (ab 1875): ziel ist die industrieansiedlung durch die errichtung einer technischen infrastruktur: wasserleitungen, kanalisierung, verkehrswege.
2. Sozialdemokratische stadtpolitik (ab 1918): ziel ist die verbesserung des sozial- und bildungswesens durch die errichtung von wohnungen, schulen, freizeit- und fürsorgeeinrichtungen.
3. Nationalsozialistische (stadt)politik (ab 1938): wunsch ist die ‚führerstadt' - realität wird eine enorm gewachsene industriestadt. Wesentlich ist dabei, dass die diese entscheidungen, die den bedeutensten urbanisierungsschub für linz bringen,unter ausschluß der kommunalen politik fallen.
4. Standortfaktorenpolitik (ab 1985): ziel ist, im internationalen städtewettkampf zu bestehen. Die these zur aktuellen stadtpolitik ist, dass ihre eigentliche neue qualität weniger in der errichtung von serviceindustrien (vgl. liberale stadtpolitik) liegt, sondern in der forcierung der immateriellen ebene (image, diskurs).
(aus: h.lackner, p.arlt: urbanisierungsschübe in linz seit 1875)
siehe auch: vorträge „linz dreht auf"