widerstand+kollektiv linz 1980-89
Gespräch mit Zeitzeug:innen: Franz Dobusch, 2023 |
Franz Dobusch war von 25 Jahre lang Bürgermeister der Stadt Linz (bis 2013). In dem Gespräch geht es vorrangig um die 80iger Jahre, wo der Jurist zuerst an der Kepleruniversität beschäftigt war, ab 1981 Rektoratsdirektor an der Kunstuniversität Linz bevor er 1988 mit 36 Jahren Bürgermeister wurde.
Die ersten Jahre seiner Amtszeit waren geprägt von Stahlkrise und Luftverschmutzung, aber auch ein Nachholbedarf bei Kinder- wie Senioreneinrichtungen war gegeben. Themen sind auch Kultur und der Westring, den er nach wie vor für notwendig hält.
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Peter Arlt
In den 80igern sind ja überall autonome Häuser auf der Tagesordnung gestanden – in Linz auch, z. B. der Posthof oder auch das Frauenhaus. In Linz wurde da auch manches realisiert, aber fast immer unter Obhut der Stadt Linz. Hat man da der Szene nicht so recht getraut?
Franz Dobusch
Ich war immer der Meinung – das kommt wahrscheinlich aus meiner Zeit als Rektoratsdirektor in der Kunsthochschule und das hat sich immer mehr verfestigt – dass es im Hintergrund eine gute Organisationsstruktur braucht, aber mich ja nicht in die künstlerische Freiheit einmische. Beim Posthof haben wir gesagt: wir gliedern den Posthof – nur was die Verwaltung betrifft – an das Brucknerhaus an und lassen aber eine vollständige Freiheit in der Bespielung des Posthofs. Es hat einen Beirat gegeben der dann die wesentlichen Entscheidungen getroffen hat – indem ich nicht gesessen bin.
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