Stadtentwicklung + Wiener Strasse, Linz mit Wolf-Dieter Albrecht, afo, 2019 |
Städteentwicklungsprojekte zeigen ihre wahre Qualität erst mit der Zeit. Ob die Versprechen des Plans halten zeigt sich erst im mehrjährigen alltäglichen Gebrauch.
Was zeichnet lebendige und lebenswerte Quartiere aus, wie sind sie entstanden, wie wurde ihre Entwicklung gesteuert und geplant und was kann man daraus für die Gegenwart lernen sind die zentralen Fragen Peter Arlt mit federführenden ProtagonistInnen verschiedener Stadtentwicklungsprojekte eingehend bespricht.
Der erste Termin der Gesprächsreihe "Stadtentwicklung +" befasst sich mit der Wiener Str. in Linz, die 2005/06 unter Einbeziehung der Kaufleute zwischen Unionkreuzung und Bulgariplatz einer Neugestaltung unterzogen. Geplant waren fünf Meter breite Gehsteige, Tempo 30 km/h Zone, Bänke, Litfasssäulen und die komplette Erneuerung der öffentlichen Beleuchtung um diesen Abschnitt einen Boulevardcharakter zu verleihen.
Gesprächspartner war der damals zuständige Planer vom Magistrat Linz DI. Albrecht.
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DI: Albrecht:
Die Wiener Straße war früher eine Einfallstr. in die Stadt herein, mit großen alten Bäumen und die Parkplätze nahe an den Häusern und in der Mitte war die Straßenbahn.
Manche haben die Bäume gestört weil sie Licht wegnehmen und zugleich war der Bedarf der Geschäftsleute da die Straße aufzuwerten und mehr Parkmöglichkeiten zu erhalten. …
Der Streit ging immer um die Bäume. Was macht man mit den Bäumen? Einerseits hätte man sie erhalten können und ein bisschen neu gestalten. Das hätte aber dem Ganzen nicht viel gegeben. Das andere war radikaler: Die ganzen Bäume weg und neu bepflanzen und ein anderes Parksystem. ...
„Wenn man will das das eine neue Flaniermeile werden soll und ein neues Gesicht bekommen soll, dann muss man sich von den Bäumen trennen, weil die immer mitten im Gehsteig gestanden wären und das hätte wenig Sinn gemacht. So hat man hat die ganzen alten Bäume weg getan, weil sonst keine Gestaltung möglich gewesen wäre. Man hat dann 70 Robinen neu gesetzt und zugleich 238 Parkplätze erhalten. “ ...
ich hab es mir heute vor Ort angesehen und ich muss sagen: Die Bäume wachsen langsam.
Eigentlich war geplant das sie schneller wachsen“…
Die Leute haben ja ihre alten großen Bäume verloren und da wäre es schon gut gewesen, wenn die neugepflanzten Bäume stabiler, dicker und schneller gewachsen wären, dass der Stadtteil wieder ein Flair bekommt und durchgrünt ist.“
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Ein weterführendes Gespräch mit Martin Egger. Lehrer an der Otto-Glöckel Schule (Wiener Strasse) ist auf Radio fro nachzuhören (höre: link)