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der öffentliche raum der stadt (31)
 
hans kropshofer (zwischennutzer), dorf-TV, linz, 2010
 


Der Linz lebendende Künstler und Ausstellungsgestalter Hans Kropshofer hat in den letzten beiden Jahren den „Stadtkeller" initiert - eine Clublocation in den Katakomben des Brückenkopfgebäudes Ost am Hauptplatz in Linz. Im Gespräch wird anknüpfend an diesen Erfahrungen die Thematik der Zwischennutzung zur Stadtentwicklung im Zentrum stehen. Nicht zuletzt auch in Hinblick auf die Tabakfabrik.


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pa.: das brückenkopfgebäude ist ja in der nationalsozialistischen zeit erbaut. Ein keller noch dazu, der ort an dem das unheimliche passiert - da wird verhört oder weiß der teufel was. Habt ihr euch mit dieser geschichte des hauses, mit dem was bis 1945 in dem haus passiert ist auseinandergesetzt ? spielte das eine rolle bei der neuprogrammierung ?

hk.: sicher spielt das eine rolle. natürlich beschäftigt man sich damit. Es hat ja auch eine aufarbeitung des gebäudes während des kulturhauptstadtjahres gegeben.

Pa.: ... zur baugeschichte - aber ich habe die nutzung während der nationalsozialistischen zeit gemeint ?   

Hk.: ich glaub vor 1945 wars nicht wirklich im gebrauch. Es hat auch danach noch eine geschichte gegeben, eben den stadtkeller, der sich in die identität der linzerInnen eingeschrieben hat. Und es waren auch einige zeitzeugen da, die uns da etwas erzählt haben. Es gab auch ein theaterstück, die 'blutgräfin'. Aber geschichtsaufarbeitung haben wir nicht betrieben.

Pa.: also dir war der keller nicht unheimlich?

Hk.: naja, - ja da unten kann man sich schon verirren in den kammern und dem bunker. Es ist schon unheimlich, natürlich ist es unheimlich - das ganze gebäude hat das, diese schwere - das spürt man ja auch.

Pa.: für euch war die zentrale lage ausschlaggebend ?

Hk.: ja und auch dieses raumvolumen - das hat man auch selten. Und man kann den ort wieder besetzen, mit einer anderen geschichte anders belegen und es ist legitim damit umzugehen.

Pa.. ich frage das ja auch in hinblick auf die umbaupläne der kunstuniversität für dieses gebäude. die glaskuppel von krischanitz wird ja vom denkmalschutz nicht gutgeheißen. Für den denkmalschutz ist dieses gebäude einzigartig und daher muß es so bleiben wie es ist. Wie seit ihr mit den gebäude baulich umgegangen, was durftet ihr überhaupt tun ?

Hk.: das war das erste, was uns der eigentümer vermittelt hat: dass dieses gebäude unter denkmalschutz steht. Als wir einen türanschlag umdrehen wollten hatten wir schon ein problem. Die frage ist dann schon, was das authentische ist. Es ist ja in den jahren viel umgebaut worden und zum teil sehr massive eingriffe - immer den jeweiligen bedürfnissen angepasst.
Ich finde, es sollte schon einen dialog des gebäudes mit der jeweiligen zeit geben, was ja auch erinnerungsarbeit hervorruft - reines konservieren finde ich nicht so angebracht.

Pa.: also besser glaskuppel als glassturz ?

Hk.: ja, unabhängig vom konkreten entwurf finde ich diese haltung schon angemessener.
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http://www.dorftv.at/videos/dorf-gespraech/676

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