green-line encounter
teilnehmer, begehung und text, israel, palästina, 1997 |
ich habe die wanderung mittels diktaphon dokumentiert. Die aufnahmen enthalten persönliche gedanken, gespräche mit anderen teilnehmern und nichtsprachliche geräusche.
beim wiederhören der aufnahmen fielen mir selbstgesummte, -gesungene melodien auf. deren inhalt und stimmung entsprach - mehr oder weniger - der jeweiligen konkreten situation.
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"with a little help of my friends" (beatles)
vereinzelt sehen wir leute im grenzbereich. grenzüberschreiter sind nicht gesprächig. lebhaft in erinnerung sind mir die aus den olivenbäumen kommenden palästinensischen arbeiter, die nicht nach israel eingelassen wurden und die den kontakt mit uns vermieden.
die nächte verbringen wir abseits der grenzlinie, im kibbuz und in dörfern. man trifft menschen und kommt mit ihnen ins gespräch. die kleinen welten diesseits und jenseits der grenze werden transparent. die unterschiede sind groß. das gemeinsame ist das wissen um den grenzverlauf. sie ist in den köpfen und wird täglich reproduziert.
erst das verlassen und überschreiten der grenze und das gespräch mit grenzbewohnern auf beiden seiten der grenze hat mir gewißheit über die existenz der grenze gegeben.