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bewerbung professur bildhauerei - transmedialer raum, universität für gestaltung linz, 2015
 


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Meine Utopie

.... Es wurde viel von aktuellen gesellschaftlichen Diskursen gesprochen, in die man (trans)medial wie physisch, auf jeden Fall künstlerisch eingreifen wolle. Und zwar ungefragt, unaufgefordert. Die StudentInnen selbst sollten sich jene Themen und Situationen suchen, wo sie eine Notwendigkeit und Lust zur Interaktion sahen. Von Anfang an standen lokale wie globale Entwicklungen und Vorfälle im Zentrum dieses Studiums.
Das war für manche anfangs gewöhnungsbedürftig, weil das Wort Kunst dabei nie vorkam. Stattdessen wurde die Aufmerksamkeit auf öffentliche Vorgänge oder politische Entscheidungen gelegt und dieselben breit diskutiert. Erst in einem zweiten Schritt stand die Frage im Raum, wie man sich in (gemeinsam ausgewählten) Situationen, Diskussionen oder Projekte involvieren könnte. Wie man sich als politischer Akteur in kunstfremde Themen einbringen könnte und wie man die gesellschaftlich zuständigen und bevollmächtigten Personen und Institutionen infiltrieren könnte.
(...)
... manche entdeckten dabei auch wieder die dreidimensionale-materielle Skulptur und bauten Denkmäler. Meistens ging es aber um performative Praktiken, um das Schreiben von Leserbriefen oder Anzeigen (ein Student aus Belgrad schrieb 11.000 Anzeigen) , eine andere wurde (nach Abschluss ihres Studiums) Bürgermeisterin von Linz.
Klar wurde dabei auch dass die Kunst, solange sie mit dem Kunstmantel auftritt alles darf. Sobald sie aber ihren zugewiesenen Platz verlässt, ist sie mit erheblichen Widerständen konfrontiert. Das ist aber durchaus von Vorteil. Während man innerhalb der eigenen Mauern leicht „frei und wild“ sein kann, zeigt sich Qualität einer Intervention erst die Auseinandersetzung mit der (politischen) Öffentlichkeit. Sie ist gleichsam der Prüfstand und Reibebaum künstlerischen Wirkens.

Offen blieb bis heute der Name dieser Klasse. Das Rektorat sprach von der Professur für „Gestaltung des gesellschaftlichen Raumes“, Andere von der Klasse für „Gesellschaftliches Handeln“ oder von „Öffentlichkeit und Kunst“ und selbst unter StudentInnen kursieren bis heute verschiedene Titel wie "Klasse für Öffentliche Angelegenheiten“.
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ps.: die professur ist in der zwischenzeit besetzt.
von der universität/dem rektorat kam nicht einmal ein absagemail.

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