rudolf bednar park
wettbewerbsbeitrag mit koselicka, wien, 2006 |
Der neue Park befindet sich in einem modernen Stadtteil. Er ergänzt die Wohn- und Arbeitsfunktion der Gebäude für den Aufenthalt im Freien und ist als druchgehende Grünfläche konzipiert. Der Stadtteilpark wird als freie „Benutzeroberfläche" interpretiert. Ein Gelände wird vorgegeben, das Grundgerüst der Bäume fixiert und mit dem Stadtteil durch Baumreihen verknüpft, die funktionelle Interpretation erfolgt im Laufe der Benutzung. Der Park wird auch von oben gesehen ein Gesamtbild erzeugen, das nicht in einzelne Funktionszonen zerfällt.
Seine regellose Grundstruktur steht der Geometrie der Bebauung gegenüber. Mit dem Wachsen des Stadtteils konkretisieren sich die Funktionen im Park.
Zunächst wird die zukünftige Bebauungsstruktur durch die Pflanzung der Strassenbäume aufgezeigt und nachvollziehbar.Sie reichen geradlinig in den Park hinein und stellen so die Verbindung her.
Der Park wird räumlich durch sein modelliertes Gelände mit Wiese und raumbildender Bepflanzung gegliedert, in welches die Funktionsfelder als deutlich erkennbare Einfügungen eingelassen sind (Rasen). Die planen Funktionsfelder werden in eine raue Oberfläche eingesetzt, die durch bewegte Topografie, Wiese und raumbildende Bepflanzung hergestellt wird. Die Baumpflanzung im Park folgt keiner Geometrie, sie unterstützt die Raumbildung und das Raumerlebnis entlang der Wege.
Mit einfachen Mitteln wird ein gänzlich anderes Raumerlebnis als im restlichen Stadtteil erzeugt. Es werden offenere und geschlossenere Bereiche, verschieden sonnenexponierte Plätze, windigere und windgeschützte Orte angeboten.
Auf den Wegen sind die unterschiedlichen Raumqualitäten des Parks erlebbar. Die Hauptwege sind übersichtlich, vom Eintrittspunkt in den Park ist der Austrittspunkt sichtbar, was das Sicherheitsgefühl unterstützt. Der Park kann schnell durchquert werden, es sind aber auch Wegschleifen möglich.
Die Funktionsfelder sind weitgehend undefiniert. Sie sind mit Bändern aus EPDM-Belag als einer bespielbaren Grenze eingefasst. Die Rasenflächen werden von den Bewohnern und Bewohnerinnen besetzt und durch die Tätigkeiten definiert, die auf Ihnen ausgeübt werden. Mit der Verdichtung im Stadtteil durch fortschreitende Bebauung und deren Bezug können diese Definitionen durch Ausstattungen ergänzt werden. Die räumlichen Qualitäten des Parks erlauben eine Veränderung und Neuinterpretation oder ein Hinzufügen oder Entfernen von Einrichtungen ohne Beeinträchtigung des Erlebnisses.
Das WC des Parkcafé ist auch von aussen zugänglich und dient als „Nasszelle" für den Park. Die Erstausstattung ermöglicht das vereinzelte oder kollektive „Wohnen im Freien": Spielen (Riesenschaukel, Karussell, Ballspiele), Essen, Kochen (Tische, Kochstellen), Schlafen (Pritschen, Rasen), Lesen (Bänke, Wiesen, Café), Duschen (Riesenduschen mit Wasserentnahmestellen), Surfen (Hotspots).
Der gesamte Park ist barrierefrei begehbar, das Café ist hier in der Nähe des Seniorenzentrums angeordnet und hat eine Morgen-und eine Abendterrasse.
Die beiden Strassen entlang des Parks sind auf Fuss- und Radweg reduziert, Zufahrt für Einsätze ist möglich. Die Seitenstrassen sind Sackgassen. Hundeklos sind hier am Ende der Strassen als „Fussabstreifer" vor Eintritt in den Park vorgesehen. Für den Hundeauslauf stehen riesige Grünflächen in der Nähe zur Verfügung (Donauufer, Prater). Sollte sich die Notwendigkeit einer Hundeauslaufzone bestätigen, kann ein Funktionsfeld dafür adaptiert werden.