hauptplatzstudie
mit Hans Hörlsberger. Auftrag Linz09, 2006 |
(...)
4 Leitlinien zur Optimierung
1. Platzwahrnehmung: Hauptplatz als einen Platz wahrnehmen
Zuviele gestalterische Elemente und vor allem abrupte Niveauveränderungen verhindern das Wahrnehmen des gesamten Platzes. Er kann nur „viertelweise" wahrgenommen werden. Die (ehemals) saalartige Geschlossenheit des Hauptplatzes ist das Charakteristikum des Platzes und ist wieder anzustreben.
2. Platznutzung: Hauptplatz als (verkehrsschilderfreier) „shared space"
Die Nutzungs-Verteilung am Platz ist zu reorganisieren. Die rechtliche Ebene (Widmung, Verordnungen) ist der Realnutzung anzupassen. Der Platz ist als einheitliche(re) Fläche für alle VerkehrsteilnehmerInnen (FußgängerInnenvorrang, max. Tempo 20 km/h) auszugestalten: Einebnung der Bodenfläche (keine Gehsteige, Radwege), Durchgängigkeit erhöhen - entfernen von Barrieren.
Auf Pflasterungen, die Gliederungselemente bilden, sollte verzichtet werden. Insbesondere der südliche Hauptplatz sollte in alle Richtungen frei bespielbar sein.
3. Hausnutzung: Reorganisation öffentlicher Einrichtungen
Ein Platz lebt auch von der Angebotsattraktivität der Häusern des Platzes. Die unattraktivsten Bereiche des Hauptplatzes sind die Rathausfront und das Brückenkopfgebäude West mit Finanzamt-Bürgerservice. Durch den Auszug des Finanzamtes ist eine Bündelung touristisch-öffentlicher Einrichtungen in diesem Bereich anzustreben. Beim Rathaus ist über eine Belebung der Erdgeschosszone (z.B. Rathauscafe) nachzudenken.
4. Platzvernetzung: Jeder Platz ist Teil eines städtischen Systems
Der Hauptplatz strahlt aus:
• über die Altstadt (Schloss, Theater),
• über den Pfarrplatz (Landesmuseum),
• über die Landstraße (OK, Ursulinenhof)
• über die Fußgängerbrücken zum Donaupark (Lentos, Brucknerhaus) und
• über die Nibelungenbrücke nach Urfahr (AEC).