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Die akten des gerichts:
 
die geschichte des böhmerwalds von 1868 bis 2004, 2004
 


„Die kurzen und gellenden sprüche, die zwischen der macht und den unwesentlichen existenzen hin und her fahen, sind für diese das einzige denkmal, das man ihnen je zugestanden hat. Dieses die zeit durchquerende moment verleiht jenen das bißchen strahlen, den kurzen blitz, der sie bis zu uns trägt."
(aus: m. foucault: das leben der infamen menschen)

thema:
in der "mappe meines urgroßvaters" (a. stifter) werden am dachboden die aufzeichnungen des urgroßvaters gefunden, die von dessen leben als landarzt im böhmerwald berichten.
Sucht man heute nach aufzeichnungen auf (privaten) dachböden, so wird man vor allem beim ländlichen bildungsbürgertum (prototyp: der volksschuldirektor) fündig. Das einfache volk hat, so es überhaupt schreiben konnte, nicht für wert gefunden das eigene leben festzuhalten und niederzuschreiben. Würde man sich also auf die spärlich vorhandenen privatquellen stützen, so würde man nur einen sehr kleinen ausschnitt der sozialen wirklichkeit erhalten.

Das projekt

Die idee des projekts besteht einerseits in der fortführung der stifterischen beschreibung des lebens im böhmerwald bis in die unmittelbare gegenwart, andrerseits aber auch darin den lieben und guten böhmerwaldmenschen bei stifter, die ganze bandbreite gelebten lebens hinzuzufügen.
Es geht also auch um eine adaptierung des von stifter geprägten bildes einer region.
Gerichtsakte, polizeichroniken und zeitungen sind die quellen, die für die erzählung der geschichte der böhmerwaldregion von 1868 (stifters todesjahr) bis 2004 genutzt werden.


Anm.: auftragsarbeit für das "Stifterjahr" nicht realisiert

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