stille gründe
workshop ".zukunft. weniger ist mehr.", bauhaus-dessau, 2001 |
stille gründe.
(gemeinsam mit andre schmid, zürich; gabor freivogel und nadja letzel, halle; tom hobusch und dirk stenzel, leipzig)
analyse: die folge von fehlender arbeit ist massive abwanderung: es gibt für die verbliebenen bewohner zuviel raum und zuviel infrastruktur (wohnungen, industriegelände, freiflächen). Architektonisch und städtebaulich führt dies zu leerstand und verwahrlosung. Die zahlreichen versuche und pläne der letzten 10 jahre hatten kosmetischen charakter.
Unser vorschlag: ungebrauchte (verwahrloste) gebiete werden bis auf weiteres weggenommen und zu "stillen gründen" erklärt. Sie werden jederman der nutzung und wahrnehmung entzogen. Erreicht wird dies durch das errichten einer wallanlage des 21. jahrhunderts, bestehend aus einer ca. 4 meter hohen durchgehenden ziegelmauer und eines neu angelegten baumstreifens unmittelbar hinter der mauer.
Was wird damit erreicht: nutzungs- und planungskonzentration auf die resträume, keine weiteren kosten durch instandhaltung oder abriß. Mittelfristig können diese zur zeit negativ besetzten räume eine umwertung erfahren. Was aus dem blick gerät wird imaginär: es entstehen räume der ruhe, stille, des friedens und zugleich reserveräume für eine noch ferne zukunft.