stadterneuerung linz alt-urfahr-ost
stadtteiluntersuchung, mit r. morawetz und e. telesko, linz, 1987 |
.......................................................................................öffentliche Präsentation vor der Stadtwerkstatt, 30.6.88
Durch den bau der 36m breiten nibelungenbrücke, 1939, wurde alt-urfahr, in west und ost, geteilt. Die besondere gunstlage, an der donau, vis a vis der linzer altstadt, führt seit über 60 jahren zu repräsentativen verbauuungsplanungen. Wenn auch keiner dieser pläne bis jetzt zur gänze verwirklicht wurde, so haben diese jahrzehntelangen abbruchpläne zu einer unsicherheit bei den betroffenen geführt, die sich in abwanderung und in einer stagnation der investionen an den häusern zeigte. Dies führte zu einer verschlechterung der bausubstanz und zu einer auflösung der alten sozialen strukturen. Ökonomisch besser gestellte verließen den stadtteil, benachteiligte gruppen kamen nach, zogen in schlechte häuser mit niedriger wohnqualität. leerstehende häuser wurden von jungen leuten instandbesetzt.
... architektonisch betrachtet, vermittelt alt-urfahr-ost heute eine mischung aus 5 jahrhunderten. Eine einheitliche verbauung ist spätestens seit den zerstörungen aus der napoleonischen zeit vergangenheit. Das chrakteristische alt-urfahr-osts ist seine architektonische vielfalt, die wilde, ungelenkte und unkontrollierte bebauung und zerstörung: desolate häuser, baulücken und neu renovierte fassaden spiegeln verschiedene planungsepochen und -vorstellungen wider.
Eine bürgerinitiative wurde gegen den kahlschlagbebauungsplanentwurf von 1983 gegründet und erstmals in der geschichte alt-urfahr-osts scheint eine sanfte sanierung möglich.